Bacchus, der römische Gott der Ausschweifung, Fruchtbarkeit und Ekstase, des Wahnsinns und natĂŒrlich des Weines, leitet sich dank seines ausgelassenen und meist lĂ€rmenden Gefolges von âBakchosâ, dem âRuferâ oder âGeschreiâ ab, einem Beinamen seines griechisches Pendants Dionysos. Berauschte Menschen Ă€ussern ihre Lebensfreude nun mal gern laut und vor allem singend, und es ist ihnen dabei egal, ob sie die Töne oder Texte treffen. NĂŒchterne Zeitgenossen nennen sowas auch mal gröhlen, verkennen jedoch den seelisch reinigenden, verschwisternden und gruppendynamischen Effekt, den gemeinsamer lauter Gesang hat. Nicht umsonst weiss der Volksmund: âWo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Liederâ, und das wissen auch die französischen Blackmetaller von BACCHUS, deren Albumdebut nun vorliegt.
Sie operieren auf dem pragmatisch âIIâ benannten und entsprechend durchnumerierten LangdebĂŒt (2021 wurde als erstes Lebenszeichen bereits eine selbstbenannte EP veröffentlicht) an der Grenze zwischen instrumentaler und vokaler Musik, denn Stimmen werden meist textfrei, wie weitere Instrumente und entsprechend dosiert innerhalb des Bandzusammenklangs eingesetzt, der durch viele Ambient-Anteile, flirrende GitarrenflĂ€chen und stark reduziertes…