Schlagwort: Occult Rock

CULTHE FEST 2023 – Festivalbericht

Dass das CULTHE FEST eine durch und durch leidenschaftliche DIY-Veranstaltung voller Idealismus, Engagement und Herzblut ist, haben wir ja schon HIER in unserer Vorschau betont, die sich alle leider-bisher-noch-nicht-CulthistInnen zwecks Vermeidung von Wiederholungen zuerst einmal zu Gemüte führen sollten, bevor sie nun diesen Festivalbericht goutieren. Und wenn ihnen dann bewusst wird, was da seit zehn Jahren in schöner Regelmässigkeit, wenn auch zuletzt unterbrochen durch die Pandemie, zwei FeierTage lang im Haverkamp in Münster so alles los ist, werden echte Untergrund-Extremmetalfans ab sofort das Osterwochenende für einen Besuch in Westfalen reservieren, wie es eingefleischte (ist das heutzutage eigentlich noch eine valide Formulierung? Ich zumindest erinnere mich eher an die genialen Falafelrollos vom Al Hayat-Wagen im Hof…) Fans schon seit einigen Jahren tun…

Das Festival beginnt eigentlich schon nach dem Gang zum Briefkasten, wenn die Post mit den Karten eingetroffen ist – in einem so liebevoll handbeschrifteten Umschlag, wie auch das Musik- sowie das Rahmenprogramm des CULTHE FESTs kuratiert werden. Schön gestaltete Flyer und Sticker begleiten die Tickets und es würde nicht wundern, wenn dem Brief auch Weihrauch- oder vielleicht besser Lovecraftscher, unaussprechlich culthiger Schwefeldunst entströmen würde, passen würd’s allemal! Da ja graphische KünstlerInnen genauso Teil des Festivals sind wie die Bands, kann der Veranstalter Culthe Collectiv e.V. diesmal auch gleich auf diverse Designs für…

CULTHE FEST 2023 – Vorschau

Das Culthe Fest um Ostara, der Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche, herum zu veranstalten, kann schon als Hinweis auf die Gesinnung der Veranstalter verstanden werden, die in einer Welt des schönen Scheins die Dunklen Künste feiern, und das bereits seit 2014, damals noch unter dem Banner des als Unaussprechliche Culthe Festivals und als absolute DIY-Veranstaltung – woran sich bis heute nichts geändert hat. Nach der pandemiebedingten Pause geht es nun weiter mit Black-, Death, Doom, Drone und den entsprechenden Post-Schienen, an zwei Tagen und mit drei Bühnen, Sputnikhalle und Triptychon, sowie dem kleineren Café Sputnik.

Mittlerweile steht auch die Running Order, 18 Bands aus sieben Ländern werden dieses Jahr auftreten, mit ULTHA und THE RUINS OF BEVERAST als Headliner am Samstag bzw. Sonntag, wobei sich das restliche handverlesene LineUp genauso sehen lassen kann und ein weites Spektrum zwischen Black Metal diverser Spielarten, Death Metal, Doom, Punk, Ambient, Drone sowie Dark Folk und Singer/Songwritern abdeckt. Besonders fair: jede Band spielt mindestens 45 Minuten, und es gibt keine Überlappung zwischen den drei Bühnen, sondern sogar noch Päuschen zwischen den Auftritten, so dass tatsächlich die Möglichkeit besteht, alles zu sehen und trotzdem eine entspannte Zeit zu haben – wo bitte gibt es das sonst?
Die leiseren, feine Töne sind am besten im Triptychon aufgehoben, dort finden neben den beiden Lesungen die akustischen…

GOTT – To Hell To Zion (EP)

Der Tod, so schmerzhaft er auch ist, ist Teil des Lebens und seines ewigen Zirkels von Werden und Vergehen. Als Michiel Eikenaar am 12. April 2019, mitten während des Roadburn Festivals, nur zweiundvierzigjährig seinem Krebsleiden erlag, war auch die Niederländische (Black) Metal-Szene tief erschüttert. Seine ehemalige Band DODECAHEDRON, das NL-BM-Allstar-MAALSTROM-Projekt und auch MOLASSES widmeten dem Tilburger ihre dortigen Auftritte, aber der Verlust des charismatischen, beliebten und umtriebigen Frontmannes hinterliess eine riesige Lücke, für viele seiner Freunde eine tiefe Wunde, die nur schwer verheilt.

Angesichts eines solchen Todes stellen Menschen seit Urzeiten die Frage nach der Existenz Gottes, und Dave van Beek (GGU:LL, ex- DODECAHEDRON), einer von Michiels engen Freunden, nahm dessen Tod und auch die Zeit der Pandemie zum Anlass, ein eigenes Gartenstudio namens “The House Of Doom” zu bauen sowie eine neue Band für Kompositionen, die nicht in seine anderen Kapellen passten, zu gründen, um zusammen diesen grossen Verlust zu verarbeiten. Die Single ‚Axiom VI’ war im Sommer 2019 das erste Lebenszeichen von GOTT, ein ergreifendes Lied über den Tod und vor allem, wie das gesamte Bandschaffen, eine Hommage an Eikenaar. Nun kommt ihre erste EP ‘To Hell To Zion’, auch auf Vinyl…