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STRYGA Fanzine : Black Metal & Art

Die Bezeichnung Stryga kommt von Strix, der antiken blutdurstigen, Eulen-oder Fledermausartigen Dämonin, die des nachts auf Kinderjagd geht, dabei gellende Schreie ausstösst (es sei ihr gegönnt…) und aus der später hexenartige Nachtdämoninnen wurden, die mit Weissdorn und Knoblauch abgewehrt werden können. Nicht nur Vampire, auch Hexen werden mit den Strigae in Verbindung gebracht, also einigen wir uns doch auf die Selbstbeschreibung der Heftmacherinnen:

Stryga Zine features artworks, interviews, articles and creative writings by a horde of hags from all over the earth.

Ha! Wenn das keine Ansage ist, auf sowas haben wir viel zu lange gewartet, STRYGA kommt genau zur rechten Zeit, und auch wenn die Auflage auf 380 Exemplare beschränkt ist, hoffe ich, dass das Zine weite Verbreitung und viele Editionen findet, so dass sich viele Black Metal-Hexen dadurch zusammenfinden!
Anfang 2022 erschien die No. 0, die erste Ausgabe, sie vereint Texte und Artwork von 23 Strigae, die sich allesamt mit Untergrund-Black Metal, der dazugehörigen dunklen Ästhetik und Kunst sowie Folklore, okkulter Praxis und Geschichte(n) beschäftigen, was ihr Erscheinungsbild gleichzeitig einheitlich, aber vor allem auch auf jeder einzelnen Seite überraschend…

HULDER – The Eternal Fanfare

HULDERs Debüt ‘Godslastering: Hymns Of A Forlorn Peasantry’ war Anfang 2021 ein Paukenschlag, der deutlich machte, dass traditioneller 90er-Black Metal immer noch lebt, und sich sogar eines neuen Frühlings erfreuen kann, wenn ihm von berufenen Händen (und Stimmbändern!) eine so leidenschaftliche Frischzellenkur verpasst wird. Was The Inquisitor aka Marz Osborne, aus Belgien in die USA emigriert und dort nun auch verehelicht, da an Können, Vision, Trveness und ja, auch Heldenverehrung, in ihre Musik packte, war zwar für ein paar Puristen zuviel des Guten, fand jedoch in der Szene riesigen Anklang, und auch tiefen Respekt, ist HULDER, nur mit Ausnahme der Drums, doch eine echte One-Woman-Show, spielt sie doch sämtliche Instrumente ausser dem Schlagzeug, das ihr Mann bedient, selbst.

Dass sie klassischen Black Metal lebt und liebt, wie ihr Logo dafür brennt, und zwar inklusive dem entsprechenden historischen und folkloristischen Hintergrund, dem Ganzen jedoch immer ihren ganz persönlichen Stempel aufdrückt, haben wir schon auf dem Cover von ‚Godslastering’ gesehen, auf dem sie wie auch auf den aktuellen Promobildern im Gewand, aber mit breitem Killernietenarmband und gerne auch mit Waffen posiert, und hören es in ihren Intros und Keyboardpassagen, die vor allem an Mittelaltermusik angelehnt sind. Waren die Keys anfangs noch gewollt im primitiven Kirchenorgelstyle der 90ern, gab es jedoch bereits Naturgeräuschsamples, und so beginnt ‚The Eternal Fanfare’ nun mit Feuerknistern vor bedrohlichen…