Schlagwort: Shoegaze

THE SWELL FELLAS – Novaturia (EP)

THE SWELL FELLAS, das sind zwei Brüder und ihr bester Freund aus Kindheitstagen, die aus Ocean City, Maryland, auszogen, die Welt mit ihrem verträumt-trippigen, aber gleichzeitig sehr direkten und komplexen Heavy Psych / Stoner Rock ein bisschen bunter und schöner zu machen. Es ist ein vielfarbiger, meditativer, sehr entspannter Strudel wie direkt aus dem Ölprojektor, in den uns das seit 2020 in Nashville heimische Trio zieht, ein Dreiergespräch zwischen Mark Rohrers groovend-warmem Bass, Chris Poole’s knackigen Drums sowie den psychedelisch-bluesig-grungigen Gitarreneskapaden seines Bruders Conner Poole, das ganz natürlich, gefühlt für ewig und einfach zeitlos ansteigt und wieder ausebbt, so wie der Wellengang oder die Ebbe und Flut ihres Bandnamens.

Alle Drei steuern Gesang sehr unterschiedlicher Stimmcharaktere bei, von Song zu Song abwechselnd und auch im Chor, was die Vocals weit aus der Masse des Genres herausragen lässt, ‚High Lightsolate’ ist ein wunderbares Beispiel dafür und erinnert an die grossen vielstimmigen US-Rockbands der 70er Jahre.

Trios haben immer eine besondere Chemie und Power, hier spürt man zudem die sehr enge und schon lange bestehende Verbindung zwischen den drei Akteuren…

CHURCH OF THE SEA – Odalisque

Gegensätze machen Kunst spannend, und das gilt genauso für Musik – Stil-Crossover und die Kombination unerwarteter Elemente öffnen Türen zu neuen auditiven Erfahrungen. Ein immer populärer werdendes Beispiel aus dem Doom-Dunstkreis sind ätherische Stimmen und Stimmungen über repetitiven Drones und langsamen, schweren Riffs, wie wir sie beispielsweise von (DOLCH), FRAYLE, KING WOMAN, LIŁITH, den beiden Wölfinnen oder auch E-L-R kennen. Doomgaze kann man das nennen, wenn eine schwebende, shoegazige Atmosphäre mit stark verzerrten Soundwällen in Austausch geht, und CHURCH OF THE SEA fügen diesem Konzept noch einen kühlen Darkwave-Touch hinzu, der ihnen weitere Hörerkreise erschliesst.

Das Trio aus Athen erschafft eine sehr elegante Musik, gerade auch durch das schleppende Tempo, das nur selten Geschwindigkeitsausbrüche erlaubt und die starken Kontraste, mit denen sie arbeiten. Vangelis’ mäandernden, schweren Riffs und melodischen Leadausflügen steht Irinis Stimme mehr als gleichwertig gegenüber, und das Dreieck wird durch Alex’ Drum- und sonstige Synths geschlossen. Und da gibt es noch mysteriöse, wie mit Hämmern geschlagene oder Bögen gestrichene, metallisch kalt klingende spezielle Instrumente wie gerissene Klaviersaiten und Becken, die eine gute Portion noisigen Industrialtouch dazugeben, und den einzigartigen CHURCH OF THE SEA-Sound…