Schlagwort: Thrash metal

SLOWER – Slower

Schon immer habe ich eine Vorliebe für abgedrehte Coversongs, jedoch nur solche, die weit jenseits des Ursprungsgenres stattfinden. Wer MAMBO KURTs Anfänge, aber vor allem die (leider lange inaktiven) Schwedinnen von HELLSONGS kennt, weiss, was ich meine: da steht man beim ersten Konzert der einem bisher unbekannten Band, versucht hochkonzentriert herauszufinden, was denn der Ursprungssong ist, und freut sich diebisch sobald man’s weiss.
SLAYER wiederum erkennt man stets sofort an ihren prägnanten, sich ins Ohr fräsenden Riffs, das Duo Hanneman/King hat genau darauf seinen Erfolg aufgebaut, und so leben auch die Cover ihrer Hits vor allem davon, die bekannten messerscharfen Akkordfolgen in den Vordergrund zu stellen.

Die Idee, SLAYER rundum deutlich runterzufahren und zu versludgen rannte bei mir daher offene Türen ein, zumal klar war, dass die Doomversion eine Angelegenheit verdammter Heavyness werden würde, wie es dem Genre eben entspricht  – dass sie auch so einige Überraschungen birgt ist dann jedoch das Tüpfelchen auf dem Y!
Der erste geniale Schachzug ist, ausschliesslich weiblichen Sirenengesang einzusetzen von zwei Szenegrössen, die schon in ihren eigenen Bands durch ihren herausragenden Gesang auffallen: Amy Barrysmith von YEAR OF THE COBRA…

SIRENS – A powerful documentary about Lebanon’s all-female thrash pioneers SLAVE TO SIRENS

As the documetary hits rock bottom, Bassem Deaïbess, activist and frontman of Beirut thrashers BLAAKYUM says some simple words to his good friend Shery Bechara, lead guitarist and main songwriter of SLAVE TO SIRENS, Lebanon’s first and only all-female thrash band, which describe both the virtue and the core problem of her band: „Metal is about 100% pure sacrifice. You know what the problem is when you’re an all-female band? You don’t have any reserves. When male bands fight with one guitarist, they just get another one.“ Even in Lebanon, a country with a small but dedicated metal scene, things work like that. The five SIRENS, however, are completely dependent on each other, especially considering their ambitious goals to make a living from their music, even becoming rock stars. Rita Baghdadi’s profound documentary about the inner and outer struggles of the five young women at various turning points of their lives as private individuals, as a band and as a nation takes us into the reality of the Middle East we usually don’t get to see like that …

But it is not the naïve dreams of some self-absorbed girls that this touching and thrilling film illuminates, but the only realistic chance for the five young women to escape a politically torn, economically decaying country shaken by corruption and unrest, which cannot offer them – all of them with a university education! – any real professional and personal prospects, as the traditional women’s…

SIRENS – Packende Doku über Libanons Thrash-Pionierinnen SLAVE TO SIRENS

Am emotionalen Tiefpunkt des Films sagt Bassem Deaïbess, Aktivist und Frontmann von Beiruts Thrashern BLAAKYUM und guter Freund von Shery Bechara, Leadgitarristin und Hauptsongwriterin von SLAVE TO SIRENS, Libanons erster und einziger all-female Thrash Band, einen Satz, der sowohl Stärke wie auch Kernproblem ihrer Band mit einfachen Worten umschreibt: “Metal is about 100% pure sacrifice. You know the problem when you’re an all-female band? You don’t have reserves. Male bands, when they fight with a guitarist, they just get another.”, sogar im Libanon, einem Land mit zwar kleiner, aber dafür umso engagierterer Metalszene, klappt das. Die fünf SIRENS jedoch sind komplett aufeinander angewiesen, umso mehr, wenn man ihre ehrgeizigen Ziele, einmal von ihrer Musik leben zu können, ja Rockstars zu werden, in Betracht zieht. Rita Baghdadis tiefgehender Dokumentarfilm über die inneren und äusseren Kämpfe der fünf jungen Frauen an Wendepunkten in ihrem Leben als Privatpersonen, Band und Nation nimmt uns mit in die Realität des Nahen Ostens, wie wir sie sonst nicht zu sehen bekommen…

Es sind jedoch nicht die naiven Träume selbstverliebter Girls, die dieser so berührende wie mitreissende Film beleuchtet, sondern die einzig realistische Chance für die dafür alles opfernden Frauen, einem politisch zerrissenen, von Korruption und Unruhen erschütterten und wirtschaftlich zerfallenden Land zu entkommen, das ihnen – allesamt mit Universitätsausbildung! – keine echte…

OF TRVE DEATH THREATS, COFFINS AND MENTAL HEALTH CAMPAIGNS…

Interview with Danish Nordic Black Metallers ANGSTSKRÍG

The enigmatic, yet very philosophic duo ANGSTSKRÍG hail from Copenhagen and have brought us a very fresh and resounding brand of extreme metal which they call ‚Nordic Black Metal‘. On their sophomore album ‚Angstkrig‘, (‚Anxiety War‘, see the review here), a word play with the way a lot of people have misspelled their name, they talk about the impact of modern life on mental health, as it became visible in the wake of the Covid pandemic, and they deal with these topics in an even angrier manner as before. So it was obvious that we had to talk to them again, and discuss some more vital questions about neoliberalism, trve black metal curses and pushing stylistic boundaries…

Hi Guys, in our last interview (which you can find here…), we talked about your debut ‚Skyggespil‘ (‚Shadow Play‘), and who knows, maybe it will even become a tradition to do that with every new release?
That would be lovely.
Again, my first question is (even though I think I already know the answer…): is the world now ready to uncover what…

ANGSTSKRÍG – Angstkrig  

Seit 2019 schon schleppen die beiden mysteriösen Protagonisten, die zusammen ANGSTSKRÍG sind, ihre schweren Jutesäcke auf dem Buckel durch Feld, Wald und Wiesen, und man sollte denken, dass mit dieser niederdrückenden Last keine grossen Sprünge zu machen sind. Ja von wegen! Mit ihrem Zweitling ‚Angstkrig’ zeigen uns die Dänen, wie Turbo-Weiterentwicklung einer noch jungen Band aussehen kann. Geradezu ein Quantensprung ist dieses Album, sowohl was tightes Songwriting und abgefahrenen Ideenreichtum, aber vor allem die eigene Stilfindung angeht, und lässt Hörende immer wieder mit offenem Mund vor Erstaunen und vor allem Entzücken zurück. Aber vielleicht liegt das alles ja auch daran, dass sie nun auch mal statt der Säcke einen Sarg durch die Strassen ziehen? Schauen wir uns das Ganze doch mal genauer an…

…beginnen jedoch erstmal mit etwas Aufklärung. Das neue Album heisst NICHT genauso wie die Band, sondern so, wie sie meistens falsch geschrieben wird – während sich ANGSTSKRÍG mit „Angstschrei“ übersetzen lässt, ist Angstkrig der „Angstkrieg“, was auch gleich zur diesmaligen Thematik überleitet. Entstanden während der Pandemie, bildet die Platte ab, unter welchem gesellschaftlichen und psychischen Druck der moderne Mensch – ANGSTSKRÍGs grundsätzliches…