Ihr alljährliches “Unholy Passion Fest” nutzen die Black Metaller ULTHA stets dafür befreundete Bands einzuladen, oder solche, die ihnen in den vergangenen Monaten besonders aufgefallen sind – vielleicht auf Tour als Vorband, wie es bei LOATHER der Fall war. Und hat man die vier Wiener einmal live erlebt, wie eben beim UPF VI Ende letzten Jahres in Köln, dann versteht man schnell, warum die Wahl gerade auf sie gefallen ist. Zurückhaltend bis introvertiert, fast schon autistisch agierend füllt das stets kopfbedeckte Quartett die Bühne mit einem ganz besonderen Charisma und nimmt das Publikum dadurch gefangen. Sie faszinieren durch ihre stoische Präsenz, ihre Experimentierfreudigkeit, aber vor allem durch ihre Eigenart, die sich wie ein roter Faden durch alle ihre Kompositionen zieht: Metal, aber auch Noise und Pop zu dekonstruieren und auf sehr spezielle Weise wieder zu einem unberechenbaren Hybrid, gespeist nicht vom Furor, sondern seinem Gegenteil, der Betäubung, zusammenzusetzen. Narcotic Metal eben…
‚Eis’, LOATHERs erster Langspieler, ist damit auch das Gegenteil einer Sommerplatte, kommt jedoch mit seiner kalten, schwermütig-hypnotischen Stimmung gerade richtig zur aktuellen Hitzewelle, wenn man schweissgebadet gar nichts mehr mit sich anzufangen weiss, das Hirn überfordert abschaltet und sich dunkle Gemüter sowieso lieber ins kühle, dunkle Haus oder den ebensolchen Wald zurückziehen. Wie eine sanfte kühle Brise bringen dann die sechs sehr…
Schlagwort: Vienna
LOATHER – Eis
- Von Ultra Violet unter Doom Metal, Extremmetal, Review
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18. Juli 2023