Schlagwort: Prog Rock

PHANTOM SPELL – Immortal’s Requiem

Manchmal staune ich über mich selbst und es fühlt sich immer ein wenig nach Fremdgehen an, wenn ich so dermassen abgehe auf puren Heavy- und Hard Rock, im Kontrast zu meinem doch eher extremen und düsteren Geschmack, doch wenn ich es mir recht überlege, ist es stets die Magie, die mich bei Musik anzieht, und davon hat PHANTOM SPELL wirklich mehr als genug. Es ist zudem eine Art Zeitreise zu den Quellen, ein Wiederverbinden mit den Wurzeln schwermetallischer Klänge, hier eben mit dem Progrock der 70er Jahre, der damals zeigte, wie sich eingängige Melodien auch mit anspruchsvollen (Dis)Harmonien verbinden lassen.

Ähnlich wie mit Kyle McNeills Projekt hier erging es mir in den letzten Jahren beispielsweise mit TANITH, WYTCH HAZEL oder HÄLLAS, und das, obwohl ich kein wirklicher Retro- oder Vintage-Metal-Fan bin. Doch dem 70ies Prog/Rock à la KANSAS, WISHBONE ASH und URIAH HEEP, der sich auf treibende und herrlich solierende Gitarren, atmosphärische, gerne melancholische Keyboards und charakterstarke Stimmen als Hauptelemente fokussiert und damit eine Larger-than-Life-Stimmung, die man auch gerne episch nennen kann,  ohne bombastisch zu sein, erzeugt, ihm wohnt eben viel der oben erwähnten Magie inne, und dazu eine verträumte, folkloristische Zeitlosigkeit, die einfach…

THE SWELL FELLAS – Novaturia (EP)

THE SWELL FELLAS, das sind zwei Brüder und ihr bester Freund aus Kindheitstagen, die aus Ocean City, Maryland, auszogen, die Welt mit ihrem verträumt-trippigen, aber gleichzeitig sehr direkten und komplexen Heavy Psych / Stoner Rock ein bisschen bunter und schöner zu machen. Es ist ein vielfarbiger, meditativer, sehr entspannter Strudel wie direkt aus dem Ölprojektor, in den uns das seit 2020 in Nashville heimische Trio zieht, ein Dreiergespräch zwischen Mark Rohrers groovend-warmem Bass, Chris Poole’s knackigen Drums sowie den psychedelisch-bluesig-grungigen Gitarreneskapaden seines Bruders Conner Poole, das ganz natürlich, gefühlt für ewig und einfach zeitlos ansteigt und wieder ausebbt, so wie der Wellengang oder die Ebbe und Flut ihres Bandnamens.

Alle Drei steuern Gesang sehr unterschiedlicher Stimmcharaktere bei, von Song zu Song abwechselnd und auch im Chor, was die Vocals weit aus der Masse des Genres herausragen lässt, ‚High Lightsolate’ ist ein wunderbares Beispiel dafür und erinnert an die grossen vielstimmigen US-Rockbands der 70er Jahre.

Trios haben immer eine besondere Chemie und Power, hier spürt man zudem die sehr enge und schon lange bestehende Verbindung zwischen den drei Akteuren…