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Veröffentlichung: 08.04.2022 (Digital), 01.09.2022 (Vinyl)
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Vertrieb: Self-Released
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Versionen: Digital, Vinyl
Stil: Heavy Rock, niederländisch okkult und schwarzmetallerfahren interpretiert
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Der Tod, so schmerzhaft er auch ist, ist Teil des Lebens und seines ewigen Zirkels von Werden und Vergehen. Als Michiel Eikenaar am 12. April 2019, mitten während des Roadburn Festivals, nur zweiundvierzigjährig seinem Krebsleiden erlag, war auch die Niederländische (Black) Metal-Szene tief erschüttert. Seine ehemalige Band DODECAHEDRON, das NL-BM-Allstar-MAALSTROM-Projekt und auch MOLASSES widmeten dem Tilburger ihre dortigen Auftritte, aber der Verlust des charismatischen, beliebten und umtriebigen Frontmannes hinterliess eine riesige Lücke, für viele seiner Freunde eine tiefe Wunde, die nur schwer verheilt.
Angesichts eines solchen Todes stellen Menschen seit Urzeiten die Frage nach der Existenz Gottes, und Dave van Beek (GGU:LL, ex- DODECAHEDRON), einer von Michiels engen Freunden, nahm dessen Tod und auch die Zeit der Pandemie zum Anlass, ein eigenes Gartenstudio namens „The House Of Doom“ zu bauen sowie eine neue Band für Kompositionen, die nicht in seine anderen Kapellen passten, zu gründen, um zusammen diesen grossen Verlust zu verarbeiten. Die Single ‚Axiom VI’ war im Sommer 2019 das erste Lebenszeichen von GOTT, ein ergreifendes Lied über den Tod und vor allem, wie das gesamte Bandschaffen, eine Hommage an Eikenaar.
Nun kommt ihre erste EP ‚To Hell To Zion‘, auch auf Vinyl heraus, und wieder einmal wird deutlich, wie stark, innovativ, kreativ und gut vernetzt die niederländische Szene ist, und wie mühelos die dortigen Black- und Doommetaller auch mal heavy und gitarrenbetont rocken können, wo ihre musikalischen Wurzeln sonst noch liegen (gerne auch im Pop und Dark Wave….), und wie nahtlos sie beide Welten miteinander verbinden können, ohne an Düsternis und Tiefe zu verlieren. GOTT reiht sich damit unter Bands wie DOOL, GGGOLDDD und MOLASSES ein, und natürlich auch all deren Vorgänger THE DEVIL’S BLOOD.
Wobei wir bei den Bandmitgliedern wären. Immerhin ein Sextett, setzen sich GOTT aus gestandenen und befreundeten Tilburger MusikerInnen von stilistisch so unterschiedlichen Bands wie den bereits genannten GGU:LL, DODECAHEDRON sowie MOLASSES plus SOULBURN / LEGION OF THE DAMNED, SEVERE TORTURE und RADAR MEN FROM THE MOON zusammen, alles erfahrene Schwergewichte in ihren diversen Stilrichtungen, was man der Musik jedoch nicht anhört, sie ist zeitlos und keineswegs an Genres gebunden. Sie drückt vielmehr aus, wo ihre gemeinsamen und gleichzeitig so unterschiedlichen Wurzeln liegen und daher passt es auch sehr gut, dass man für das FLEETWOOD MAC-Cover ‘The Chain’ die Brüder Pelle und GOTTfrid Åhmånvon IN SOLITUDE gewinnen konnte, die – unter vielen anderen – einen ganz deutlichen Stempel auf dem treibenden Gitarrenrock von GOTT hinterlassen haben.
Farida Lemouchi und Twan van Geel waren die ersten, die van Beek einlud und die bereits auf ‚Axiom VI’ dabei waren, der Rest kam kurz darauf hinzu. Ihm war wichtig, eine Gruppe von Freunden zusammenzuführen, die alle viel Erfahrung in Bands haben und vor allem die richtige Einstellung mitbringen. Mit ihnen nahm er ‚To Hell To Zion’ auf, und die drei eigenen Songs, so unterschiedlich und gleichzeitig eigenständig sie sind, stehen selbstbewusst für sich und einen Freundeskreis von Musikern, die sämtlich schon lange in der Szene aktiv sind und nun ihre Trauer in einer Art Gruppentherapie verarbeiten, indem sie komponieren und zusammen spielen. Und zwar in neu zusammengewürfelten Rollen, die ihnen dadurch auch neue Perspektiven und Möglichkeiten eröffnen. Besonders auffallend: Farida agiert hier noch freier, ungezügelter als in ihrer eigenen Band MOLASSES, und macht mit der sehnsuchtsvollen Intensität ihrer Interpretation immer wieder klar, wie gross damals ihr künstlerischer Einfluss auf TDB gewesen ist; immer wieder wird sie ja „nur“ als Selims Schwester gesehen, was ihrer gewichtigen kreativen Rolle keineswegs entspricht.
Und ja, auch die drei Gitarren und ihre vielschichtige Wall Of Sound, ihre klagenden, seelenvollen Melodielinien und vielstimmigen Riffs sind wieder da, diese Besetzung zieht sich wie ein roter Faden durch den zeitgenössischen düsteren niederländischen Rock und gibt ihm diese unvergleichliche Dynamik, die dann live zu wahren Energieeruptionen führt. GOTT sind offen für alle Einflüsse, die sie hier in drei Songs von melancholischem, okkult bestäubtem Gothrock (‚The Colour Empty’) über düsteren, doch straight rockenden Heavy Metal (‚Venus In Mirage’) hin zu wahrhaft stellarem Prog-Doom entwickeln, bis ‚To Hell To Zion’ mit dem mächtigen, bereits ausserweltlichen ‚Peyote’s Dance’ seinen ergreifenden, himmlischen Zenit erreicht. Hier entfaltet sich schliesslich die wahre Stärke dieser universelle Geschichten jenseits des menschlichen Lebens erzählenden Band, die mit hochklassigem Songwriting, einen Spannungsschritt nach dem nächsten zelebrierend, ein Debüt vorlegt, dessen Klasse andere nach mehrern LPs nicht erreichen. Von GOTT wird hoffentlich bald mehr zu hören und zu sehen sein! Und sicherlich dann auf einem entsprechend schwergewichtigen Label.
Manchmal braucht es ein so tragisches Ereignis wie den Tod eines lieben Freundes, damit die Zeit reif ist für GOTT, Zion, seinen irdischen Wohnort, wieder einmal aufzusuchen. Wir folgen ihm danach auch gern weiter in die Hölle, am allerliebsten heiss und intensiv live…
Bandinfo:
GOTT sind Dave van Beek (Songwriting, Bass, Gitarre), Farida Lemouchi (Vocals), Twan van Geel (Gitarre), Thijs van Laarhoven (Gitarre), William van der Voort (Gitarre) und Joep Schmitz (Drums).
www.gottband.com
https://gott2.bandcamp.com/
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https://www.instagram.com/gottband/
Diskographie:
Axiom VI (Single, 2019)
To Hell To Zion (EP, 2022)