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Veröffentlichung: 17.06.2022
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Vertrieb: Independent
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Versionen: Digital, Vinyl
Stil: Heavy Psych Rock meets Stoner meets Prog Rock
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THE SWELL FELLAS, das sind zwei Brüder und ihr bester Freund aus Kindheitstagen, die aus Ocean City, Maryland, auszogen, die Welt mit ihrem verträumt-trippigen, aber gleichzeitig sehr direkten und komplexen Heavy Psych / Stoner Rock ein bisschen bunter und schöner zu machen. Es ist ein vielfarbiger, meditativer, sehr entspannter Strudel wie direkt aus dem Ölprojektor, in den uns das seit 2020 in Nashville heimische Trio zieht, ein Dreiergespräch zwischen Mark Rohrers groovend-warmem Bass, Chris Poole’s knackigen Drums sowie den psychedelisch-bluesig-grungigen Gitarreneskapaden seines Bruders Conner Poole, das ganz natürlich, gefühlt für ewig und einfach zeitlos ansteigt und wieder ausebbt, so wie der Wellengang oder die Ebbe und Flut ihres Bandnamens.
Alle Drei steuern Gesang sehr unterschiedlicher Stimmcharaktere bei, von Song zu Song abwechselnd und auch im Chor, was die Vocals weit aus der Masse des Genres herausragen lässt, ‚High Lightsolate’ ist ein wunderbares Beispiel dafür und erinnert an die grossen vielstimmigen US-Rockbands der 70er Jahre.
Trios haben immer eine besondere Chemie und Power, hier spürt man zudem die sehr enge und schon lange bestehende Verbindung zwischen den drei Akteuren – sie sind nicht nur als Band aufeinander eingespielt, das hier ist nochmal eine Stufe darüber: sie kommunizieren durch Musik miteinander, und so gemeinsam mit der Welt, ihre Songs sind direkt zugänglich und nehmen auch den Hörer auf in ihr Gespräch, ihre Gemeinschaft, ‚Novaturia’ fühlt sich daher von Anfang an wie heimkommen, zu einem entspannten und kommunikativen Abend mit guten Freunden am Feuer, draussen unterm Sternenhimmel, wo Geschichten erzaehlt werden, gelacht und getanzt – einfach gelebt und Leben miteinander geteilt. Es jedoch auch mal krachen kann, wie das Leben eben so ist…
Denn bevor hier der Eindruck entsteht, dass bei THE SWELL FELLAS nur alles eitel Sonnenschein ist, dem ist keineswegs der Fall. Sie sind nur souverän genug, die Auf und Abs des Lebens zu einem Spiel mit Kontrasten, mit Schwarz, Weiss sowie allen Graustufen dazwischen umzumünzen. Und Rot, natürlich, schaut euch das Video zu ‚Wet Cement’ unten an… Die Mittel dafür sind ganz einfach und unprätentiös, keine grossen Effekte, nur ein Wah-Wah-, Phaser- und ein paar andere Pedale, elektrische und Akustikgitarre, ein technisches, vielfältiges Schlagzeug, ein raffiniertes, doch bodenständiges Songwriting, das mit Andeutungen, Abwandlungen und vor allem vielen Spannungsbögen spielt, natürlich auch genreentsprechend ausufernde Soli und sich hochschraubende Improvisationen, aber grundsätzlich eine Reduktion auf das Nötigste, viel Authentizität, und ganz sicher viele Jahre gemeinsames Proben. Dann kann man so in sich ruhen, dass auch persönliche Schicksalsschläge so in Musik ausgelebt werden können, dass sie anderen wie ein spannender, mitreissender Jam erscheinen.
Hinzu kommt, dass die vier Songs (plus ein Intro) auf ‚Novaturia’ sehr unterschiedlich und doch zusammengehörig sind, der Einsteiger ‚Something’s There…’ beginnt mit einem orientalischen, den Song von innen erkundenden und an MY SLEEPING KARMA erinnernden Groove, aus dem alles weitere erwächst, eine fast Shoegazige, etwas distanzierte Stimmung liegt über allem, doch der Gesang und das Schlagzeug halten uns fest am Boden. ‚High Lightsolate’ ergeht sich mehr in psychedelischen Spiralen, mal zurückgenommen verspielt, dann wieder heavy rockend, Fans von COLOUR HAZE werden hieran Freude haben. ‚Wet Cement’ zeigt das Trio dagegen von seiner metallischen Seite, wie die Sporen eines Cowboys in der Wüste in der vollen Mittagssonne blitzen die schweren Riffs auf, hier mischen sich Stoner und Grunge in schönster Manier und erzählen unter anderem die Geschichte, wie sich drei mit ihrem treuen 1991er Chevy Van, der leider die gerade abgeschlossene Tour mit ALL THEM WITCHES nicht mehr überlebte, auf den Weg in die weite Welt machten. Mit dem Longtrack ‚…Another Realm’ nehmen uns THE SWELL FELLAS schliesslich mit in eine Welt ausserhalb von Zeit und Raum, die nochmals all ihre Qualitäten bündelt. Eine starke EP, die perfekt zum gerade durchstartenden Sommer passt und Lust auf mehr macht, zumal mit der anlaufenden Tourmaschinerie vielleicht sogar wieder Auftritte in der alten Welt möglich werden. Labels, greift zu, sonst ist ein anderer schneller!
Bandinfo:
THE SWELL FELLAS sind: Conner Poole (guitar), Mark Rohrer (Bass) and Chris Poole (drums).
https://www.theswellfellas.com
https://theswellfellas.bandcamp.com/
https://www.facebook.com/theswellfellas
https://www.instagram.com/theswellfellas/
Diskographie:
The Big Grand Entrance (LP, 2020)
The Great Play of Extension (EP, 2020)