Am emotionalen Tiefpunkt des Films sagt Bassem Deaïbess, Aktivist und Frontmann von Beiruts Thrashern BLAAKYUM und guter Freund von Shery Bechara, Leadgitarristin und Hauptsongwriterin von SLAVE TO SIRENS, Libanons erster und einziger all-female Thrash Band, einen Satz, der sowohl Stärke wie auch Kernproblem ihrer Band mit einfachen Worten umschreibt: “Metal is about 100% pure sacrifice. You know the problem when you’re an all-female band? You don’t have reserves. Male bands, when they fight with a guitarist, they just get another.”, sogar im Libanon, einem Land mit zwar kleiner, aber dafür umso engagierterer Metalszene, klappt das. Die fünf SIRENS jedoch sind komplett aufeinander angewiesen, umso mehr, wenn man ihre ehrgeizigen Ziele, einmal von ihrer Musik leben zu können, ja Rockstars zu werden, in Betracht zieht. Rita Baghdadis tiefgehender Dokumentarfilm über die inneren und äusseren Kämpfe der fünf jungen Frauen an Wendepunkten in ihrem Leben als Privatpersonen, Band und Nation nimmt uns mit in die Realität des Nahen Ostens, wie wir sie sonst nicht zu sehen bekommen…
Es sind jedoch nicht die naiven Träume selbstverliebter Girls, die dieser so berührende wie mitreissende Film beleuchtet, sondern die einzig realistische Chance für die dafür alles opfernden Frauen, einem politisch zerrissenen, von Korruption und Unruhen erschütterten und wirtschaftlich zerfallenden Land zu entkommen, das ihnen – allesamt mit Universitätsausbildung! – keine echte…