von UltraViolet aka U.Violet, zuerst erschienen bei www.Saitenkult.de:
E-L-R – Mænad
Okt 28, 2019
~ 2019 (Prophecy Productions) – Stil: Post Metal/Doom/Psychedelic ~
Um inneren Nachhall beim Hörer zu erzeugen, genügt nicht einfach nur ein Tritt aufs Reverb-Pedal. Je mehr ein Gedanke reflektiert wird, desto vielfältigere Facetten an Bedeutung erhält er, desto mehr Menschen wird er erreichen. Und ein Echo bedeutet, sich auf Gehörtes wirklich einzulassen und es zu beantworten.
Große Ziele also für eine junge Band, deren musikalischer Anspruch lautet: „Hypnotic rhythms suspended in a haze of eternal reverberation“. Können E-L-R dieses Versprechen halten?
Im Dezember 2018 veröffentlicht die so kryptisch bezeichnete Schweizer Band ein Zwei-Song-Demo namens ´In Splendour & Sedation´ (beide Songs rahmen nun auf ´Mænad´ vier weitere ein), und findet damit derart große Beachtung in der Szene, dass sie bereits im Sommer von „Prophecy Productions“ verpflichtet werden, und auf ihrem Debüt nun solch klingende Namen wie AMENRAs Colin van Eeckhout und Ryanne van Dorst von DOOL mitmischen – jedoch so organisch in den Sound der Band integriert, so tief in den kollektiven Klang eingetaucht, dass dieser dermaßen auf sie abfärbt, auf ihren Stimmen weiterschillert, dass man sie gar nicht mehr auf Anhieb erkennt. Doch was zeichnet diesen Klang denn nun aus?
Church of Ra und SUM OF R, Gent und Bern, Ästhetik als Verpflichtung und spirituelle Naturverbundenheit. Tiefe Wurzeln im Doom, etwas Folklore, aber vor allem ritueller Post Metal und hypnotische Psychedelik, schon diese Dualitäten beschreiben Fundament und Spielfeld der Band, grenzen dieses jedoch keineswegs ein. Bassistin I.R. hat bei SUM OF R mitgespielt, darüber entstand auch der Kontakt zu den Belgiern; auch Gitarristin S.M. und Schlagwerker M.K. (u.a. HORACE) sind hörbar keine Neulinge, sondern haben schon einiges an musikalischer Erfahrung gesammelt, und noch mehr an innerer Bewegung nach außen zu bringen. Sie nutzen dazu ein dominantes Schlagzeug, das durch seine große Dynamik bei gleichzeitiger Zurücknahme auf das pure, meditative Trommeln absolut tranceerzeugende Wirkung hat, und legen darüber Schichten und Schleier von Gitarren- und Bassloops, mit wenigen, ständig wiederholt abgewandelten Riffs, die eher Klangräume öffnen, als sich begrenzen zu lassen. Die beiden Saitenartistinnen fügen ein wenig sphärischen Gesang à la früher (DOLCH) hinzu, und spielen mit scheinbar unendlichem Spannungsaufbau und plötzlichem Abbruch der gerade aufgebauten Klangkathedralen. Dieses völlige Eintauchen in Ambientklänge, die Geduld im Aufbau sowie das ständige Weiterspinnen der selbsterzeugten Trance teilen sie mit WOLVENNEST, die sich ebenfalls keiner Genreeinordnung beugen. Dieser düstere, eher kühle und distanzierte Zugang beschreibt jedoch nur einen Teil ihrer Magie.
Denn ich fühlte mich gleich bei den ersten Takten von ´Glancing Limbs´ an eine instrumentale Band aus einer völlig anderen, nämlich Stoner-glimmenden Ecke des Spektrums erinnert, die ebenfalls mithilfe eines so kraftvollen wie vielfarbigen Schlagzeugs, stark verzerrter Gitarren und elektronischen Instrumenten große, repetitive und so schillernde wie hypnotische Klangflächen aufspannt, doch bei der, gerade wenn man an den Bass denkt, sofort ein Begriff in den Sinn kommt, der im oben genannten Umfeld von E-L-R keine wirklich explizite Rolle spielt: nämlich Groove. MY SLEEPING KARMA bezeichnen ihren Stil als „Psychedelic Groove Rock“, und schmecken ihn noch zusätzlich mit heißen orientalischen Gewürzen ab. Wo sie extrovertiert sind, da sind die SchweizerInnen eher auf der introvertieren Seite der Skala zu finden. Was beide Bands verbindet, sind nicht nur episch lange, gewundene, spielerische Songs, die dazu einladen, sich komplett in sie fallen und alle Orientierung fahren zu lassen, sondern vor allem der Fokus auf Emotionen und eigene Erlebnisse. Musik, die eher aus dem Bauch als dem Kopf kommt eben. Abschalten, das Gehirn abgeben, wer darauf Lust hat, sollte ´Mænad´ unbedingt antesten! Anhänger aller genannten Bands sowieso. Eine großartige (nicht nur) Herbstplatte, die zu innerer Einkehr wie psychedelischer Erfahrung gleichzeitig einlädt.
Das Debütalbum einer Band, die zuerst aus zwei rein instrumental arbeitenden Frauen bestand, nach den ausschweifenden Anhängerinnen des dionysischen Kultes zu benennen, deren Name sich von der Manie, also dem Wahnsinn und der Raserei ableitet, macht dabei absolut Sinn. Ich freue mich vor allem auf bacchantische Liveerlebnisse mit ihnen, die ich mir extrem eindringlich vorstelle. Auf dass viele neue AnhängerInnen des berauschendens Kultes den Thyrsosstab weit in die Höhe halten!
(8 Punkte – oder doch ∞ ?)
https://www.facebook.com/bandELR/
E-L-R
Feb 24, 2020
~ Interview mit dem Berner Post-Doom-Trio E-L-R ~
Nach ihrem fulminanten und nicht nur durch seine absolute stilistische Eigenständigkeit stark beeindruckenden Debüt ´Mænads´ (unser Review siehe hier), sowie einem noch intensiveren Liveauftritt während ihrer Tour mit AMENRA und YLVA im vergangenen Herbst, baten wir Bassistin I., Gitarristin S. und Schlagwerker M. vor’s virtuelle Mikrophon, um mehr über diese spannenden Newcomer aus der Schweiz zu erfahren. Lest hier den tiefen Einblick, den sie uns in ihre Band, ihre Musik und die Hintergründe von all dem gewähren:
Als Band seid Ihr Drei zum ersten mal letztes Jahr mit eurem Demo ´In Splendour & Sedation´ in Erscheinung getreten, von Eurer Debüt-LP ´Mænad´ waren wir nun so angetan, dass sich gleich zwei von uns mit ihr beschäftigt haben, und wir Euch nun gerne besser kennenlernen möchten.
Mögt ihr Euch sowohl als Band wie auch als Einzelpersonen einmal vorstellen? Vielleicht so, dass jede/r eine/n anderen als Person vorstellt und den jeweiligen musikalischen Hintergrund schildert? Wie entstand aus diesen drei Individuen E-L-R, und wofür stehen die drei kryptischen Buchstaben?
I.: Gestartet hat alles in 2016, als S. und ich angefangen haben, uns Musikideen hin und her zu senden. Wir kannten uns zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Jahre, verkehrten im selben Freundeskreis und verbrachten etliche Nächte zusammen an Festivals oder Konzerten. Nach einigen Proben zusammen bemerkten wir, wie gut wir uns ergänzen und ähnliche Ideen haben, dies motivierte uns, das Projekt voranzutreiben. Nach längeren Fahrten zum Übungsraum entwickelte sich der Projektname E-L-R. Und nein, es ist keine Abkürzung – der Name ist vollständig wie er ist. Der Wortklang und Ästhetik überzeugten uns.
M.: I. und Ich haben vor einigen Jahren zusammen in einem Metalprojekt namens ´Posthumanbigbang´ gespielt und wussten aus dieser Zeit, dass wir zusammen extrem gut funktionieren. Nachdem E-L-R mit verschiedenen Schlagzeugern gearbeitet hatte, fragte mich I., ob ich Lust hätte, einige Songs für ein Demo mit ihnen einzuspielen. Ich spielte zu dieser Zeit in diversen Bands, war aber sofort fasziniert von den Sound-Ideen von S. und I. Aus drei Songs für das Demo wurde unser Debütalbum und bereits nach kurzer Zeit durfte ich als fixer Schlagzeuger Teil der Band werden. In den vergangen zwölf Jahren habe ich mich in modernen Metalgenres und hauptsächlich im Hardcore zu Hause gefühlt. Mein Schlagzeugspiel hat sich seit der Gründung von HORACE (Hardcore-Band aus Bern) stetig verändert. Bei E-L-R spiele ich häufig sehr repetitive, reduzierte Beats, welche gleichzeitig viel «musikalischer» zum Gesamtsound beitragen. Ich bin erst zufrieden, wenn das Drumming 100% songdienlich ist. Oftmals ist weniger mehr, am richtigen Ort das Richtige zu spielen ist allerdings eine große Herausforderung. E-L-R passiert bei mir vor allem im Herz und Bauch.
S.: Ich liebe es mit I. und M. zusammen Musik zu machen und ich profitiere enorm von ihrer langjährigen Banderfahrung. Da die beiden schon in mehreren Projekten zusammen gewirkt haben, ist das Gerüst sehr solide und ich vertraue ihnen blind. Musikalisch sowie auch menschlich.
Das Trio ist nicht nur für mich die ideale Bandbesetzung, und mittlerweile gibt es gerade auch im extremen Metal immer mehr Trios oder sogar nur Duos. Was sind für Euch die Vorteile wie eventuell. auch Nachteile dieser reduzierten, kompakten Besetzung, und seht Ihr die vermehrte Abkehr vom personellen Bombast und die Rückbesinnung auf das Wesentliche als generellen Trend oder einfach als Zufall an?
I.: Für uns war ein Trio immer eine Traumbesetzung. Mit einer kleinen Gruppe zu arbeiten macht vieles einfacher, besonders was Termine und die Organisation anbelangt. Was ich sehr daran schätze ist das enge Verhältnis, das wir unter uns haben. Ich bin froh, dass ein Trio auch musikalisch bei uns so funktioniert, es stellte sich für uns nie die Frage, ob wir zusätzliche Bandmitglieder brauchen.
M.: Die Herausforderung mit nur drei Personen den erwünschten Druck erzeugen zu können macht uns extrem Spaß. Es macht zusätzlich vieles einfacher, ein schneller Umbau auf der Bühne, mehr Zeit beim Soundcheck für die einzelnen Personen, freie Plätze im Auto für unseren Mischer und Lichttechniker.
S.: Ich finde unsere reduzierte Besetzung in allen Aspekten vorteilhaft. Ich fühle mich wohler in kleinen Gruppen und die Kommunikation fällt mir einfacher. Außerdem empfinde ich es als eine Herausforderung, mich nicht hinter einem zweiten Gitarristen verstecken zu können und dafür die ganze alleinige Kreativität ausbluten zu lassen.
E-L-Rs Musik wird zwar unter „Post-Doom“ kategorisiert, entzieht sich jedoch weitgehend Genre-Beschreibungen, sondern überschreitet wie selbstverständlich solcherlei Begrenzungen, was mir persönlich besonders gut gefällt.
Ihr lasst Euch in keine Schublade stecken, sondern schafft Eure eigene, nach vielen Seiten offene Nische. Die Umschreibung für das, was Ihr tut, „Hypnotic rhythms suspended in a haze of eternal reverberation“, enthält schon einige Andeutungen darauf, worauf es Euch beim Musikmachen ankommt. Was zeichnet ein typisches E-L-R-Stück aus, und wie entsteht es üblicherweise?
I.: Das meiste entsteht bei uns im Übungsraum, zusammen. Wir bringen gerne die Zeit auf, eine Grundidee wachsen zu lassen und über längere Zeit zu formen, bis wir damit zufrieden sind. Unsere Songs leben von Stimmung und Dynamik. Ich denke, dass dies auch unsere Songs, sowie unsere ganze Welt auszeichnet. Wir versuchen das auch dem Publikum wiederzugeben und es in unsere Blase zu locken.
M.: Die musikalischen Hintergründe unterscheiden sich bei uns. Ich denke, dass dies massiv dazu beiträgt, welcher Sound bei uns entsteht. Ich finde es nebensächlich, ob die Musik einem bestimmten Genre zugeordnet werden kann. Wir versuchen auch nicht eine bestimmte Band zu imitieren, geschweige denn zu kopieren. Diverse Einflüsse und eine gleichzeitig sehr offene Haltung hilft uns, unseren eigenen Sound zu kreieren. E-L-R Songs brauchen Zeit. Zeit sich zu entwickeln, aufzubauen, abzubauen, auszuufern und Zeit, um die Zeit zu vergessen. Wenn ein neuer Song entsteht, gibt es irgendwann einen Moment, in dem wir uns alle Drei im Sound «verlieren» und ein hypnotischer Moment entstanden ist. Dieser Punkt ist für mich jeweils sehr intensiv und ich merke, dass der Song nun «funktioniert».
Wer sind Eure musikalischen Vorbilder und prägenden Einflüsse? Welche aktuellen Bands inspirieren Euch, was läuft bei Euch aktuell auf den mp3 Playern? Und was in Eurem Leben außerhalb von Musik hat Einfluss auf Eure Kunst?
I.: Wir haben einen sehr gemischten Musikgeschmack, was einen interessanten Einfluss auf unsere Musik hat und diesen auch prägt. Mein Wohlbefinden hat wohl den grössten Einfluss auf mich um kreativ zu sein. Wenn ich mich wohl fühle, bin ich kreativer. Musikalisch wurde ich von vielen Bands inspiriert, in den jüngeren Jahren bewegte sich mein Geschmack sehr im Alternativ/-Indie-Bereich. Mit den Jahren wurde es dann über OPETH oder ISIS immer düsterer und dann auch doomiger. Meine momentanen Helden sind z.B. Bands wie WOLVENNEST, CULT OF LUNA oder HERDER.
M.: Früher vor allem Metalcore- und Hardcore-Bands. In der letzten Zeit allerdings viele Post Metal- und Doom-Bands. Zudem bin ich seit langer Zeit ein großer Fan von elektronischer Musik, was ganz klar mein Gefühl für langsam zunehmende Songstrukturen schult. Drumspezifisch beeinflussen lasse ich mich, wenn auch oftmals eher unbewusst, von Bands wie RUSSIAN CIRCLES, AMENRA, ISIS aber natürlich genau so von Hardcore-Bands.
S.M.: Meine Inspirationsquellen stammen aus verschiedenen Nischen, Ecken und Abgründen. Bisher haben mich Bands wie THE DEVIL’S BLOOD, DEAD SKELETONS, AMENRA und ACID KING am meisten geprägt. Im Moment laufen bei mir auf am dem Plattenteller: MORNE, THE RUINS OF BEVERAST und WOLVENNEST.
Meist benötigt es einige Zeit und Platten, bis eine Band bei ihrer Vorstellung des eigenen Stils und Sounds angekommen ist. Ihr klingt jedoch schon auf Eurer ersten LP sehr reif und in Euch ruhend. Eure Stücke entwickeln ihre hypnotische Magie aus einer (Selbst-)Sicherheit und Erdung, die sich beim Zuhören sofort auf den Hörer überträgt und ihn zentriert, zumindest habe ich dies sowohl live als auch auf Platte so erlebt. Ist das für Euch selbst auch so, oder seid Ihr noch weiter auf der Suche nach dem, was E-L-R einmal werden soll? Welche Rolle spielen dabei moderne Technik und Effektgeräte?
Ein Album ist für uns eher wie eine Momentaufnahme. Wir wissen selbst auch noch nicht, wo es nach ´Mænad´ hingeht. Wenn wir zusammen auf der Bühne stehen und unsere gewohnte Umgebung (Blumen, Kerzen, etc.) um uns haben, sind wir, was wir sein wollen. Uns ist wichtig, wir selbst zu bleiben und Dinge so zu machen, wie wir uns am wohlsten fühlen. Wir sind offen für neue Anregungen und Ideen, wägen aber sehr gut ab, was zu uns passt und was nicht. So auch bei der Technik. Wir benutzen viele Effekte, sind neugierig auf alles, was unseren Sound weiterbringen kann. Wir probieren gerne Sachen aus, manche funktionieren und manche verwerfen wir auch wieder gerne. Die Suche nach dem perfekten und dem eigenen Sound ist nie ganz fertig.
´Mænad´ fühlt sich für mich wie ein Konzeptalbum an, zumindest scheint es ein durchgehendes Thema zu geben – um was geht es genauer bei dieser Platte, die nach der Verkörperung von Ausschweifung und Lebensfreude benannt ist, und die doch gleichzeitig traurige Momente und oft einen eher schwermütigen Grundton hat?
I.: Das Thema zieht sich tatsächlich durch das ganze Album. S. und ich interpretieren sehr viele eigene Geschichten und Erlebnisse in das Album.
M.: Einige Songs sind erst entstanden, als ich zu der Band dazugestoßen bin. Ich war jedoch immer völlig frei, wie ich die jeweiligen Parts spiele und die bestehenden Songs haben zum Teil auch grössere Veränderungen erlebt. Musikalisch ist es somit in unterschiedlichen Epochen entstanden, funktioniert aber als Ganzes aus meiner Sicht sehr gut.
S.: Ich habe mich vor allem von Büchern, Malereien und eigenen Erlebnissen inspirieren lassen. Vor allem Gedichte über den Berg «Parnasse», Berg der Musen, hatte einen großen Einfluss auf die Songtexte und die ganze Geschichte des Albums.
Ihr wart im letzten Herbst auf Nordost-Europa-Tour mit YLVA und AMENRA, ich konnte Euch beim Tourstart in Karlsruhe erleben (hier unser Bericht dazu), und fand die Zusammenstellung der drei Bands genial, denn alle arbeiten musikalisch mit starken Kontrasten und sich ständig wandelnden Stimmungen, die den Zuschauer in eine andere Welt transportieren. Was verbindet und was unterscheidet Euch aus eurer Sicht mit/von den anderen beiden Bands? Mit wem sonst würdet Ihr besonders gern einmal die Bühne teilen?
Zwischen AMENRA und uns verbindet vor allem eine tiefe Freundschaft. Wir sehen uns in einer sehr glücklichen Position, eine solche bedingungslose Unterstützung zu erhalten und auf so eine Tour eingeladen zu werden. Wir waren eine Familie, alles wird geteilt, jeder hilft jedem, alles fühlte sich sehr harmonisch an und wir konnten so vieles lernen. YLVA kannte ich vorher noch nicht und trotz des musikalischen Kontrastes passten wir super zusammen. Im Gegensatz zu uns strahlt YLVA etwas sehr kaltes und hartes aus, beim Zuhören merkt man jedoch, dass wir doch nicht so weit entfernt voneinander sind; hypnotisch, wiederholend und in den Bann ziehend, trifft wohl auf uns beide zu. Und was von AMENRA von Abend zu Abend abgeliefert wurde, hat uns sprachlos gemacht. Eine einzigartige Welt, die sie erschaffen haben.
AMENRAs Colin H. Van Eeckhout hat bei ´Above The Mountains There Is Light´ mit sehr sanftem, ja, zerbrechlichem Gesang mitgewirkt, und auch das Powerpaket Ryanne van Dorst von DOOL sprechsingt auf ´Lunar Nights´ auf ganz andere und sehr berührende Weise als sonst, ihre Stimme wirkt fast körperlos und schwebend. Hat Euer Zauber auf die beiden abgefärbt?
Als Colin erfahren hat, dass wir ein Album aufnehmen, bot er uns sofort seine Hilfe an. Für uns war es eine große Ehre, einen langjährigen Freund auf unserem Debüt-Album zu haben. So haben wir ihm ´Above The Mountain There Is Light´ als weißes Blatt Papier geschickt. Was von ihm zurück kam fühlte sich an, als wäre das fehlende Teil, eine Art magischer Hauch, hinzugefügt worden. Zudem ist sein Hurdy Gurdy auch im Intro von ´Glancing Limbs´ zu hören.
Bei ´Lunar Nights´ war unsere Idee von einer sprechenden Stimme bereits fix. Wir haben uns lange überlegt, wer diesen Part am besten verkörpern könnte. Ryannes Stimme, die so einzigartig ist, hat für uns am besten gepasst. Ryanne hat uns ihre Version zurückgeschickt, mit der wir sofort zufrieden waren. Ihre Stimme wirkt sehr warm und doch bedrohlich. Man hört ihr gerne und gespannt zu.
Ihr selbst setzt Euren sirenenhaften Gesang nur sehr spärlich, wie einen besonderen Akzent Eurer Musik ein. Bei den meisten Bands steht die menschliche Stimme und was sie zu sagen hat jedoch im Zentrum. Habt Ihr genug vom ständigen, endlosen Geplapper unserer so lauten Zeit?
Wir mögen es sehr, dass unsere Stimmen wie eine zusätzliche Sphäre wahrgenommen wird und mit der Musik verschmelzen. Da wir uns stark mit unseren Instrumenten verbunden fühlen, liegt unser Hauptfokus ganz klar in unseren Händen. Die Menge an Gesang hat sich bis jetzt so ergeben, da alles immer sehr intuitiv entsteht. Es ist durchaus möglich, dass der Anteil in Zukunft wachsen wird.
Doch bevor jemand einen falschen Eindruck gewinnt – Ihr bringt zu dritt eine Power auf die Bühne, die beeindruckt und gefangen nimmt, gerade weil sie sich meist erst allmählich entwickelt und wächst. Ihr könnt jedoch genauso gut direkt aufs Gaspedal treten.
Die vielen Schichten aus Riffs, Loops und Sounds wirken wie ein Schleier oder Netz, das von Euch gewebt wird, und zwischen Euch oszilliert. Das entwickelt solch einen Sog hinein in eine Trance, dass ich aktiv innerlich ein Stück zurücktreten muss, um im Gesamtklang die einzelnen Protagonisten zu unterscheiden. Besonders M.K.’s Drumming fällt dann als extrem kraftvoll auf, aber auch eure Riffs fegen einen gerade live fast weg.
Wie schafft Ihr die Balance zwischen soviel Power auf der einen und solcher zarten Behutsamkeit auf der anderen Seite? Schreibt Ihr die Stücke bereits so, oder entsteht das aus der Improvisation? Spielt Ihr Euch auch einmal selbst in Trance?
I.: Wie schon angetönt, entstehen unsere Song zusammen im Übungsraum und bekommen über die Zeit hinweg auch klare Struktur und Ablauf. Ich denke, dass das Spiel mit der Dynamik einen großen Teil unserer Wucht und der Wirkung der sanften Seiten ausmacht, sowie auch unser Zusammenspiel. M.K. und ich kennen uns bereits von früher und haben auch schon in anderen Projekten zusammengespielt. Umso länger man zusammenspielt, desto besser versteht man sich und geht soweit bis man «blind» miteinander spielt. Dies erlaubt dann auch, sich ein wenig treiben zu lassen.
M.: Insbesondere das Zusammenspiel zwischen Schlagzeug und Bass, welches oft sehr klar und groovig ist, macht es möglich, den Gitarrensound atmosphärisch einzusetzen und trotzdem einen wuchtigen Sound zu erzeugen. Den Sound live umzusetzen ist für mich das beste Gefühl der Welt. Sobald ich das Intro starte, ist mein Kopf klar und alles was mich umgibt eine sphärische Wolke, in welcher ich den Donner kontrollieren darf.
S.: Wenn wir neue Songs erarbeiten, verlieren wir uns oftmals und es artet in sehr lange Aufnahmen aus. Dies sind die einzigen Momente, wo ich konzentriert etwas erarbeiten kann und ohne Ablenkung funktioniere.
Live schmückt ihr eure Bühne mit getrocknetem Schleierkraut, Wiesenblumen und anderen Pflanzen, schafft Atmosphäre mit Räucherwerk. Gerade viele, die sich von düsterer Musik angezogen fühlen, suchen seelischen Ausgleich außerhalb der Städte, in möglichst unberührter Natur. Geht es Euch auch so? Welche Magie ist die grössere, die der Natur oder die der Musik?
I.: Orte an denen man aufatmen kann, geben mir einen guten Ausgleich. Diesbezüglich vermisse ich meinen alten Wohnort, der an einem See war, sehr. Eine Art Oase, ich kam nach Hause und hatte Luft und Weite um mich herum. Es war ruhig. Ich konnte aufatmen und einfach mal über den See starren. Den selben Ausgleich finde ich aber genau so gut in der Musik wieder. Wenn man am spielen ist, ist die Konzentration auf das gelegt und es gibt keine Zeit, andere Sachen im Kopf wälzen zu lassen.
S.: Für mich ist die Natur stark mit der Musik verbunden, da sie mich täglich aufs Neue inspiriert. Manchmal sind es Farben, Gerüche, Texturen oder einfach eine Wetterstimmung, die mich auf neue Ideen bringt.
Musik ist die Sprache der Seele, aber in der heutigen Zeit braucht es oft mehr, um aus dem Außen zu sich selbst zurückzukommen, und ein Leben in seelischer Balance zu führen. Vielen gelingt dies angesichts der ständigen Anforderungen einer konsum- und egozentrischen Welt kaum noch. Was außer Musik macht Euch den Kopf frei? Wie entspannt Ihr am besten, was tut Ihr sonst für Eure Psychohygiene, gerade auch, wenn Ihr auf Tour seid?
I.: Auf Tour lasse ich meinen sonstigen Alltag hinter mir, so gelingt es mir auch die Priorität darauf zu setzen, jeden Tag ein gutes Konzert zu spielen und meine Energie auf das zu konzentrieren. Ansonsten sind es kleine Momente, in denen man den Kopf richtig frei bekommt, mir gelingt das, wenn ich Zeit mit Freunden verbringen darf.
M.: Ganz klar auf dem Velo. Umso zahlreicher die Kurbelumdrehungen, desto besser verlieren sich meine Gedanken in Positivem.
S.: Das Rennen in der Natur hilft mir extrem meine Gedanken zu bündeln und wirft oft auch neue Ideen für Songs oder Gesangslinien ab. Auch auf der Tour versuchte ich, jeden zweiten Tag ein paar Runden zu drehen, manchmal mit mehr und manchmal mit weniger Erfolg.
Wie üblich gibt es bei mir am Ende noch ein paar Synästhesiefragen:
Wenn E-L-R ein kultischer Gegenstand wäre, was wäre das, und aus welchem Material würde er bestehen?
I.R.: Eine korinthische Säule. Sie wirkt schön aber auch massiv und tragend.
M.: Ein mit Moos überwachsener Schrein aus Holz und Metall. Ein Artefakt, welches Ruhe und Sturm zu gleichen Teilen in sich trägt.
S.: Ein kaputter, goldener Spiegel von getrockneten, klebrigen Blütenresten übersät
Wenn die sechs Songs von ´Mænad´ Pflanzen oder Tiere wären, welche wären es dann jeweils?
I.: Efeu, Schleierkraut, Füchse.
M.: Stämmige Bäume im Herbst. Stetig geht ein kleiner Teil verloren und gleichzeitig entsteht neues Leben.
S.: Fuchs, von weichem Moos überwachsene Holzstämme, kratziges Gebüsch, verwelkte Blumen.
Was sind Eure persönlichen Lieblingsbands oder Lieblingssongs, und nach was riechen sie?
I.: WOLVENNEST – stark, rauchig mit süßem Abgang.
M.: RUSSIAN CIRCLES – Afrika; riecht nach erloschenem Feuer, welches aufs neue erfacht wird. Auf einer Bergspitze. In der Morgendämmerung. Im Winter.
S.: THE DEVIL’S BLOOD – Getrocknetes Blut, frischer Rauch, Morgentau.
Wenn Ihr an die Instrumente der beiden anderen Bandmitglieder denkt, in welcher Farbe schillert jeweils ihr Klang?
I.: Ich unterscheide nicht Instrumente, sondern eher Songs nach Farben. ´Above The Mountain´ sehe ich in einem Azurblau, ´Ambrosia´ dunkelorange und ´Lunar Nights´ gelblich.
M.: Bass in dunklem Orange, Gitarre in hellen Rauchschwaden, eher gelblich.
S.: Bass in dunklem Blutorange gepaart mit Rauchwolken. Drums in Erdtönen.
Wenn ´Mænad´ ein Gewebe, ein Stoff wäre, was wäre es und wie fühlte sich seine Textur an?
I. + S.: Verrauchter, waldgrüner Samt.
M.: Erdig, schwer und fein zu gleich. Etwas, dass man gerne berührt ohne zu wissen, was es genau ist.
Ihr kommt von einer Tour nach Hause. Wie schmeckt die Erinnerung daran?
I.: Fußspray
M.: Pizza und Bier
S.: Mit Saliva und Bier verklebte Gitarrenkabel
E-L-R: Danke vielmals für die spannenden Fragen und deine Geduld. Mussten uns gerade wieder in der Realität zurecht finden <3
U.Violet: Vielen Dank für Eure Zeit und Mühe mit meinen Fragen!
AMENRA, E-L-R, YLVA – live
Nov 10, 2019
~ 03.11.2019, jubez, Karlsruhe ~
Ein extrem gefühlsintensives und bewegendes langes Spätherbstwochenende in Schwaben geht zu Ende, und weiterzufahren und wieder daheim anzukommen wäre auch schön. Doch die Bandkombi, die die Dudefest-Macher für den Sonntag nach Halloween zusammengestellt haben, lädt zum abendlichen Zwischenstopp in Karlsruhe ein, zumal mir die verführerischen Melodien von E-L-R seit dem Review ihres Erstlings (das findet ihr hier) nicht mehr aus dem Ohr gehen, und ich sie unbedingt einmal live erleben muss. Und post-rockiger Doom bringt ja auch runter – das haben sich offenbar auch ziemlich viele andere gedacht, denn der Laden wird richtig voll, es sind, wie ich höre, mehr Leute da als am Donnerstag, dem eigentlichen Halloween-Dudefest. AMENRA waren dazu schon einmal beim Dudefest zu Gast, da ist dann doch der eine oder andere Wiederholungstäter unter den Zuschauern.
Man solle pünktlich vor Ort sein hiess es, denn offenbar wird ausgelost, wer heute beginnt. Das Los fällt auf die Australier YLVA, die mir bisher komplett unbekannt waren, nicht nur mich jedoch sowohl mit ihrer Musik, ihrer Bühnenpräsenz und ihrer Ästhetik gleich mitnehmen. Drei hohe weiße Leuchtstäbe verwandeln die Bühne in einen postmodern-clean ausgeleuchteten Raum, dezent eingenebelt, der ein perfektes Gegengewicht zu ihrem teils sludgigen, teils düsterdoomigen, aber immer extrem kontrastreichen Post-Metal in der Nachbarschaft von NEUROSIS, ISIS oder SUMAC darstellt. Sie überraschen uns Zuschauer mit langen Songs voller Stimmungswechseln und vielen Hochs und Tiefs, und schnell wird klar, wie gut sie damit zu AMENRA und E-L-R passen – hier wird ausgelotet, wie sich Gefühle durch gegensätzliche Textur- und Dynamikwechsel darstellen lassen, und ähnliche Anliegen haben ja auch die Tourpartner der Melbourner.
Dosiert setzt Mike Deslandes seinen rauen, gequälten Gesang ein, teils fallen auch Dav Byrne an der zweiten Gitarre und Brett O’Riley am körnigen Tieftöner mit ein, viel mehr wird jedoch instrumental zwischen Licht und Schatten hin- und herreflektiert. Leigh Pengelly steuert all dies mit seinem vielschichtigen und expressiven Schlagzeugspiel, und Brett ist sein Sparringspartner im Rhythmusgerüst.
YLVA spielen eine avantagardistische, dabei jedoch extrem reduzierte und hierdurch nur noch eindrücklichere Art Musik, die zwischen ungeschützter Verletzlichkeit und desillusionierter Heavyness bereits alles gesehen hat. Von dem bisher einzigen Output der Band, `Meta´, sollte man sich nicht täuschen lassen, zumal auch zwei neue Songs zum Vortrag kommen – hier sind langjährige Profis am Werke, und so macht dieser Gig einfach nur Spass. Sich in typisch australischer Entspanntheit und Geduld wegtragen und immer wieder überraschen lassen von neuen Wendungen und Entwicklungen, so habe ich mir das für heute Abend vorgestellt! Da müssen hinterher sofort Platte und T-Shirt verhaftet werden, das ist Ehrensache.
Und dass ich bei E-L-R nebenan gleich in einen veritablen Shoppingrausch verfalle, war abzusehen. Ihr Debüt ´Mænad´ hat mich verzaubert (unser Doppel-Review dazu findet ihr hier), und ich bin sehr gespannt, ob es mir live genauso geht. Karlsruhe ist übrigens der Tourstart einer dreiwöchigen Reise der drei Bands durch Nord- und Osteuropa, dementsprechend liegt heute trotz aller Professionalität bei allen Protagonisten eine gewisse Nervosität in der Luft. Dem Schweizer Trio merkt man das jedoch auf der Bühne nicht an. Nicht nur ihre Lightshow ist heute die bunteste, auch haben sie Bühne und Verstärker mit allerlei Trockensträussen geschmückt, Kerzen flackern, Räucherstäbchen glimmen und alles zusammen erzeugt eine behagliche Atmosphäre, die zum Träumen und Wegschweben einlädt.
Ihre sanfte, doch genauso druckvolle und gewichtige Musik tut da ein Übriges, in endlosen, immer nur minimal abgewandelten Loops und Spiralen geht es hinauf in verhallt-sphärische Höhen, wo manchmal die beiden Saitenhexerinnen S.M. und I.R. auch sirenenhaft-schwebend singen, und hat sich die Spannung entladen, oft mithilfe des druckvollen Schlagwerks von M.K., der immer wieder mit abgefahrenen Figuren seinen Teil zum wabernden, psychedelischen Gesamtsound der Band beiträgt, geht es in serpentinenartigen Windungen schon wieder hinab, um ein weiteres Mal aufzustreben. Auch hier gibt es viele Gegensätze zu erkunden, doch werden sie organisch in das vierfarbig schillernde Klanggewebe der Drei eingebunden, hier ist alles im Fluss und im Unbewussten, harmonisch, mäandernd, Wellen schlagend.
Trotz aller Wucht und Kraft, aller Heavyness der Riffs und Schläge liegt dem Auftritt vor allem eine beeindruckende Ruhe, und ja, eine sehr warme, weibliche Stärke zugrunde. Noch viel mehr als bei den beiden anderen heutigen Bands hat man den Eindruck, dass die Berner vor allem für sich selbst als Dreier-Entität spielen, sich wegbeamen, in eine Trance spielen – und wenn sie wieder daraus erwachen, bringen sie nicht Wut, sondern neue Kraft zurück. E-L-R funktionieren wie eine genauso sanfte als auch druckvolle Seelenmassage, wenn wir es zulassen, berühren sie uns in der Tiefe und bringen Verdrängtes ans Licht, lösen Verhärtungen, heilen alte Narben, und entlassen uns schliesslich beglückt, geerdet und erneuert.
Nachdem Isa und Selina die Bühne bereits verlassen haben, spielt Mischa noch eine Weile per Effektboard mit den Sounds, die sie hinterlassen haben. Es fällt offensichtlich auch anderen Zuschauern schwer, sich loszureissen aus der Hypnose und den sakralen Raum, der hier um und mit uns aufgebaut wurde. Beim Rausgehen an die Bar sind wir uns jedenfalls einig: das wird das nächste grosse Ding!
Was die Headliner AMENRA dann schliesslich hier abziehen, kann man nicht anders als triumphal beschreiben, auch wenn dies dem Gestus der Band komplett widerspricht. Bekannt dafür, dass ihre Auftritte rituellen, reinigenden Charakter haben, und perfekt durchgestaltet sind, mit Videoprojektionen und der jeweiligen Abfolge der Songs, reissen die zentralen Akteure der „Church of Ra“ die Zuschauer sofort in ihren Bann.
Niemand würde es wagen zu sprechen oder den Ritus in anderer Weise zu stören, in den leisen, zarten Passagen könnte man die berühmte Nadel fallen hören, umso mehr geht das Publikum mit, wenn die postmetallische Dampfwalze sich Bahn bricht und die Belgier sich in einen Rausch spielen. Grössere musikalische Kontraste, als die Mannen um Colin H. van Eeckhout mit ihrem Post-Metal heraufbeschwören, kann man kaum herstellen, und ein buntgemischtes und sehr dankbares Publikum geht bereitwillig, ja fast ergeben in sein Schicksal, den ganzen Weg durch die diversen ´Mass I – VI´-Alben mit, mit Fokus auf den neueren Songs.
Generell ist der Sound heute einmal wieder perfekt herausgearbeitet, und das gilt für alle drei Bands gleichermassen, AMENRA nutzen dies jedoch am meisten aus. Das ist brachial, das ist düster, todtraurig, aber bei all dem immer auch erhaben und erhebend. Van Eeckhout in seinem Leid und Aufbegehren, meist wie üblich nur von hinten zu sehen, und zu erleben, wie alles an Wut und Zorn wie in Schwällen aus ihm herausbricht, ist immer wieder kathartisch und ergreifend. Hinzu kommt der Soundwall, den die Band unermüdlich errichtet und wieder einreisst, aufbaut und zusammenfallen lässt. Wie in der Natur, ein ewiger Kreis des Werdens und Vergehens. Ein grossartiger Auftritt, der einen sprachlos zurücklässt. Auf dem Heimweg, auf der Autobahn erst kann ich mich endgültig lösen von all der Magie, die heute drei Bands des düsteren Spektrums um mich gesponnen haben.